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LEGO 42125 Ferrari 488 GTE “AF Corse #51” [Review]

Heute im Review das Set 42125 Ferrari 488 GTE “AF Corse #51” von LEGO®.

Es besteht aus 1677 Teilen, ist 2021 in der Serie Technic erschienen und hat eine UVP von € 180,-. Da es kein exklusives Set ist, sind Preise unter € 130,- aber durchaus realistisch.

Das Set musste seit seinem Erscheinen im Januar 2021 wirklich einiges an Kritik einstecken, was man auch an vielen Bewertungen zu dem Set sieht: viele geben volle 5 Sterne und viele lediglich 1 Stern. Doch davon habe ich mich nicht abschrecken lassen, mir das Set gekauft und es selbst gebaut. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr hier im Review.

youtube_icon LEGO 42125 Ferrari 488 GTE “AF Corse #51” [Review] Speed Build

Box

Da das Set als 18+ vermarktet wird, obwohl es eigentlich Technic ist, wird es in der typisch schwarzen und für mich etwas langweiligen Box geliefert, bei der man auf der Vorderseite neben dem fertig gebauten Modell nur am unteren Rand einige Informationen wie Setnummer und Teileanzahl findet.

Auch auf der Rückseite ist nicht viel geboten. Erneut das Modell, passend hier die Rückseite sowie 2 Bilder vom echten Ferrari.

Mir persönlich gefallen die schwarzen Boxen wie schon gesagt nicht so sehr. Ich bevorzuge eher ein Layout wie beim 42096 Porsche 911 RSR*, wo man den Rennwagen auch passend auf einer Rennstrecke sieht.

Andererseits haben die einheitlich schwarzen Boxen sicherlich für Sammler ihren Charme. Man kann es halt nicht jedem Recht machen.

Aufbau

Der Aufbau erfolgt in 5 Bauabschnitten wodurch man durchschnittlich für jeden Abschnitt immerhin knapp 340 Teile auf den Tisch legen muss. Wer gerne baut darf hier auch wieder etwas wühlen. Bei anderen Sets wie unter anderem dem 76139 1989 Batmobil* hat man mit 3306 Teilen knapp doppelt so viele, dafür mit 24 Bauabschnitten aber annähernd das 5-fache. Daher sind die „nur“ 5 Bauabschnitte für mich positiv, denn mal fix 100 Teile verbauen ist mir viel zu einfach.

Störend empfinde ich einmal mehr die schwarze Anleitung. Zum einen sieht man gefühlt jeden Fingerabdruck darauf und zum anderen ist es unter einer Lampe anstrengender als auf einer weißen (oder hellen) Anleitung. Und da das Set 18+ ist und die meisten in dieser Altersklasse arbeitstätig sind, sitzt man quasi meist abends da und entspannt sich ein wenig vom Arbeitsalltag.

Neben dem reinen Aufbau muss man bei diesem Set definitiv noch Extrazeit für die zahlreichen Aufkleber einplanen. Ihr seht es im Bild: Es sind 2 volle, fast DIN A4 große Bögen dabei.

Minifiguren

Vor sehr langer Zeit gab es bei Technic noch Figuren. Aber hier ist, wie erwartet, natürlich keine Figur dabei.

Set im Detail

Das fertige Modell ist 49 cm lang, 19 cm breit und 13 cm hoch und gehört damit definitiv zu den mittelgroßen Sets dieser Reihe.

Die Umsetzung ist größtenteils gut gelungen, aber auch ich habe hier einige Kritikpunkte, auf die ich nächsten Abschnitt zusammen mit anderen Kritikpunkten detailliert eingehen werde. Daher halte ich diesen Abschnitt auch etwas kürzer.

Nur soviel: Stellt man es passend in eine Vitrine und schaut es sich mit Abstand an, ist es optisch schön. Wer es genau so macht, dem kann das meiste der nun folgenden Kritik recht egal sein. Sogar der Unterboden, der bei vielen anderen Sets als „Farbseuche“ bezeichnet wird, ist hier überwiegend in schwarz gehalten.

Was man hätte aber definitiv besser machen müssen: Viele der Aufkleber werden auf nicht ebenen Elementen aufgeklebt. Das ist nicht schön und an einigen Stellen sieht man das leider auch.

Ansonsten lasst die Bilder und die vielen Details (meist durch Aufkleber) auf euch wirken. Es ist halt ein echter Rennwagen, mit allen Aufklebern und Werbung die so dazu gehört. Meiner Meinung nach hätte man zumindest dem Ferrari-Logo etwas Hochachtung mit einem Druck zollen sollen, aber naja, wir wissen ja: LEGO liebt Aufkleber… leider, seufz.

Kritikpunkte

Hier habe ich alle Kritikpunkte gesammelt, die ich in anderen Reviews gesehen, gehört oder gelesen habe und die mir auch selbst aufgefallen sind.

  1. Das Fahrzeug hat zu viele Aufkleber. Oh ja, bei nahezu jedem LEGO-Set hört man das Thema Aufkleber. Und ich gebe es zu, normalerweise stehe ich auch auf der Seite der Kritiker, denn bei € 200+ Sets sind 5-10 Aufkleber einfach ein Ding der Unmöglichkeit, die man wahrhaft durch Drucke ersetzen muss! Aber: Hier haben wir einen Rennwagen, und die sind auch in der Realität mit Aufklebern überflutet und nicht lackiert. Und auch wenn es immer heißt „Ich würde gerne etwas Aufpreis zahlen“ wären der Aufwand und der Aufpreis hier vermutlich nicht gerechtfertigt. Daher gehen Aufkleber für diesen Rennwagen für mich in Ordnung, für z.B. den neuen 42126 Ford® F-150 Raptor* dagegen nicht.
  2. Der Cada ist viel schöner. Ich denke, bei solch einer Aussage sagt man am besten gar nichts. Schönheit liegt im Auge des Betrachters und es ist auch schwer, einen Cada-Sportwagen mit einem LEGO-Rennwagen zu vergleichen. Klar kann man beim LEGO Ferrari die Aufkleber weglassen, aber dann vergleicht man eben nicht das Fahrzeug, wie es vom Designer konzipiert wurde.
  3. Der Ferrari ist zu teuer verglichen mit dem Cada und der Cada hat zudem noch Motor/Fernsteuerung. Jein, denn bei den Preisvergleichen wurde immer die LEGO UVP (€ 180,-) mit dem tatsächlichen Kaufpreis des Cada (z.B. bei Amazon*) verglichen. Bei so einem Vergleich ist es recht einfach, den Ferrari zu unterbieten, denn die UVP ist wie fast immer viel höher als das was man tatsächlich bezahlt (außer man kauft bei LEGO direkt). Aktuell bekommt man den LEGO Ferrari für € 120-130 (also die üblichen 30% für nicht exklusive Sets), den Cada Sportwagen jedoch für 145-150 (ohne Motor*) oder 180-200 (mit Motor*). Das heißt nicht, dass der Cada zu teuer oder schlechter ist, sondern soll euch nur zeigen, dass man nicht pauschal irgendwelche Preise vergleichen sollte. Der Cada hat knapp die doppelte Teileanzahl, damit ist der Aufpreis mehr als gerechtfertigt. Also ist es nicht unbedingt eine Preisfrage sondern letzten Endes eine persönliche Entscheidung, welches Modell ihr wollt: einen beklebten Rennwagen oder einen eher unifarbenen Sportwagen.
  4. Der Ferrari hat ein Loch im Boden. Ja, das stimmt und ja, das ist nicht besonders schön oder optimal. Andererseits, sofern man das Auto nicht auf dem Dach in die Vitrine stellt oder es hoch oben auf einem Glasboden platziert, dürfte bei den meisten das Loch als solches nicht zu sehen sein. Also gilt auch hier: Abwägen, wie störend das „Loch“ für euch tatsächlich ist.
  5. Der Ferrari flext. Das wurde in einem Youtube-Video gezeigt und für ein Ding der Unmöglichkeit befunden. Nunja, ich packe meine Modelle meistens nicht am Heck und drücke sie dann durch. Falls ihr das macht, dann ist das ein Kritikpunkt, den ihr unbedingt einkalkulieren solltet. Wenn ihr das Modell nur hinstellt oder anhebt, dann dürfte euch dieser Punkt nicht allzu sehr belasten. Denn dabei fällt der Wagen definitiv nicht auseinander.
  6. Die Spaltmaße der Türen sind viel zu groß. Dafür muss es von jedem Zustimmung geben, denn es ist schlichtweg eine Tatsache. Wir sprechen hier immerhin von 5 mm am seitlichen Anschlag und fast 10 mm am unteren Anschlag. Und das ist zu viel, egal wie sehr man versucht es schön zu reden. Aber, und jetzt wird es für die Vitrinensteller wieder interessant, die Spaltmaße fallen nur stark auf, wenn man das Auto genau von der Seite betrachtet. Schon ab ich schätze 30° – 45° Drehung werden sie deutlich kaschiert. Man hat dann logischerweise immer noch ein Auto mit Spaltmaßen, aber ob das ein KO-Punkt ist, wenn man die Spalten in der Vitrine nicht mehr sieht, sollte dann wieder jeder für sich selbst bewerten.
  7. Der Ferrari liegt viel zu hoch. Hier kann ich nur zustimmen, denn hinten sind es 15 mm vom Reifen zum Radkasten. Das ist im Verhältnis für einen Rennwagen viel zu viel. Glücklicherweise gibt es aber einfache Wege, den Ferrari tiefer zu legen. Eine Anleitung findet ihr beispielsweise in diesem Video. Ich habe es selbst probiert, wie ihr im folgenden Slider sehen könnt. Und für 1 Rad hat es wirklich nur wenige Minuten gedauert. Es ist mit den Pins etwas Fummelei, aber es geht und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
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  8. Ein Technic-Set ohne Technik. Auch diesem Punkt kann man nur uneingeschränkt zustimmen. Es gibt zwar eine Lenkradsteuerung, aber nur schwer erreichbar. Die Kolben im Motor bewegen sich, aber man sieht vom Motor fast nichts. Und dass sich Türen öffnen lassen, sollte man nicht einmal extra erwähnen müssen. Wer also Technik sucht, wird hier mehr als enttäuscht. Aber ich denke, dass Problem ist nicht die Technik, sondern das Marketing. Denn ebenso wie der 42083 Bugatti Chiron* oder der 42115 Lamborghini Sián FKP 37* ist der Ferrari zwar mit Technic-Elementen gebaut, aber eben nicht als Technic-Set gedacht. Hätte man ihn für besseres Marketing in eine andere Serie gepackt, wäre auch alles gut.

Mein Fazit

Ich habe Sets von Cada, aber nicht den hier verglichenen Sportwagen. Optisch sieht der Cada für mich schick aus, aber ich wollte nun mal einen Rennwagen, der zu meinem 42096 Porsche 911 RSR* passt. Die UVP finde ich im Vergleich zum Porsche tatsächlich zu hoch, aber mit entsprechendem Rabatt relativiert sich das wieder.

Also viel meine Entscheidung zu Gunsten des LEGO Ferrari aus und, meine subjektive Meinung, ich habe den Kauf aus folgenden Gründen nicht bereut:

  • Der Preis mit Rabatt passt zur sonstigen Preisgestaltung (bei mir waren es knapp unter € 120,-)
  • Die Aufkleber sind hier aufgrund der Masse ein notwendiges Übel, mit dem ich leben kann
  • Die Spaltmaße der Türen sind unschön, aber bei mir steht er schräg im Regal, sodass es nicht sehr stark auffällt (ein Kritikpunkt bliebt das dennoch)
  • Funktionen brauche ich für ein Displayset keine
  • Das Loch im Boden ist bei mir kein Thema, da er auf Augenhöhe auf einem Holzboden steht
  • Und dass er flext kann man in der Vitrine so oder so getrost ignorieren

Wer dennoch meint, man zahlt für schlechte Qualität, der darf dieses Set getrost im Laden stehen lassen. Mein Fazit ist keine uneingeschränkte Kaufempfehlung für jeden.
Wer aber z.B. einen „roten Bruder“ für den „weißen“ Porsche sucht, der sollte sich die Kritikpunkte genau anschauen und abwägen, ob ein Kauf für ihn in Frage kommt oder nicht.

Ich habe den Kauf jedenfalls nicht bereut.


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Ich bin mit LEGO groß geworden und bis heute fast ohne Pause dabei geblieben. Zur Entspannung gibt es nichts Besseres als ein paar kleine Klötzchen zusammenzustecken. Ab und an baue ich auch gerne Sets von alternativen Herstellern.

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